Projektart Lehrerausbildung

Humana People to People bildet Lehrer aus für die Grundschulen der ländlichen Gebiete Afrikas, um auch auf diese Weise Entwicklung zu fördern.
Sie mögen sagen, Entwicklung beginnt an vielen anderen Plätzen außer an Schulen. Sie mögen sagen, Entwicklung beginnt schon mit dem Überleben der Kinder, mit der Produktion von ausreichender Nahrung für die Bevölkerung, oder mit wirtschaftlichem Wachstum und Infrastruktur, so wie Straßen und Krankenhäusern. Die Sache ist aber, Entwicklung entsteht nie nur an einer Stelle. Entwicklung kann nur durch eine gemeinsame Anstrengung entstehen, und jede einzelne Aktion für sich allein gesehen ist nicht die Lösung des Gesamtproblems.
Die Ausbildung von Lehrern, die willig und in der Lage sind, unter schwierigen Bedingungen an Dorfgrundschulen zu unterrichten, ist ein großer Beitrag zur Entwicklung des Landes.
Entwicklung beginnt auch im Klassenzimmer, mit den Kindern und ihrem hingebungsvollen Lehrer. Zusammen können sie Wunder vollbringen, wenn der Lehrer gut ausgebildet ist.

Gut darauf vorbereitet...
* Herausforderungen zu begegnen - denn das ist es, was den Lehrer erwartet;
* auf dem Land zu leben - denn dort wird der Lehrer gebraucht;
* zu unterrichten - denn das ist die wichtigste Tätigkeit jeden Tag;
* mit wenig Mitteln zu unterrichten - denn das ist es, was ihm zur Verfügung stehen wird;
* jedes Kind zu sehen und zu schätzen - denn das verdient jedes Kind;
* Allianzen zu schmieden zwischen Kollegen, Eltern, Politikern, DorfÄltesten und mit den Kindern selbst, um für die Kinder zu sorgen - denn sie sind die Zukunft;
* unermüdlich zu sein, selbst wenn die Hindernisse schneller wachsen als sie beiseite geräumt werden können - denn das wird ständig passieren;
* über ein großes Wissen zu verfügen - denn Wissen wird in den Dörfern dringend benötigt;
* handwerklich geschickt zu sein - denn es kann sein, dass der Lehrer auch den Bau des nächsten Klassenzimmers an der Schule leiten muss.

Die Liste von Qualitäten kann noch endlos weitergeführt werden. Wir sind bemüht, die Lehrer mit all diesen Qualitäten auszurüsten, bevor sie ihre Positionen in den Dorfschulen in Angola, Malawi, Mosambik und hoffentlich bald in noch mehr Ländern antreten.

Im Jahre 2006 umfasste das Humana People to People Lehrerausbildungsprogramm sieben Lehrerausbildungsstätten in Angola, eine in Malawi, neun in Mosambik plus eine Universität in Mosambik.

Pläne zur Erweiterung sind schon gemacht: ADPP Angola will 16 Lehrerausbildungsstätten betreiben, in Zusammenarbeit mit dem nationalen Ministerium für Bildung. ADPP Mosambik will 12 Lehrerausbildungsstätten betreiben, ebenso in Zusammenarbeit mit dem nationalen Bildungsministerium, während DAPP Malawi sechs Lehrerausbildungsstätten betreiben will.
Im Portugiesischen werden die Colleges "Die Schulen für die Lehrer der Zukunft" genannt.
Dieser Name drückt unser Bestreben aus, Ausbildung von solcher Qualität zu geben, dass die Lehrer in der Lage sind, weiter unterrichten zu können und auf die zukünftigen Herausforderungen reagieren können, selbst wenn wir nicht wissen, welcher Natur diese Herausforderungen sein werden.
In Angola, Malawi und Mosambik sind seit dem Start des Programms 1993 rund 4.400 Lehrer ausgebildet worden. 80% der Absolventen arbeiten als Lehrer in der ländlichen Gebieten oder als Ausbilder an den Lehrerausbildungsstätten.

In Angola gehen weniger als zwei Drittel der Kinder im schulfähigen Alter zur Schule. In den Grundschulen wiederholen 54% der Kinder eine oder mehrere Klassen. Wenn die Kinder die 5. Klasse erreichen, gehen nur noch 6% der Kinder ihrer Altersgruppe in die Schule. Dies ist eine wirklich hohe Schulabbrecherquote, sie entspricht dem Mangel an Schulen mit 5. und 6. Klasse.
Mehr als die Hälfte der Schulen, die im Zeitpunkt der Unabhängigkeit 1975 existierten, wurden während des Krieges zerstört. Seit dem Frieden 2002 wurden große Anstrengungen unternommen, um die Situation zu verbessern. Es wurden mehr als 18.000 Klassenräume gebaut und 70.000 Lehrer haben ihre Arbeit an den Grundschulen aufgenommen. Die Mehrheit der neuen Lehrer hat keine pädagogische Ausbildung. Die Anzahl der Schüler in den Grundschulen stieg seit 2002 von 1,9 Millionen auf 4,9 Millionen.
In der gleichen Zeit begann in Angola eine Schulreform mit der Absicht, die Schule für die Kinder relevanter zu machen und bessere Schulergebnisse als früher zu erzielen.
ADPP Angola hat durch die 7 Lehrerausbildungsstätten einen erheblichen Anteil am Fortschritt im angolanischen Schulsystem, und die obigen Zahlen belegen den offenkundigen Bedarf für die zukünftige Expansion in Angola.

In Malawi stieg die Zahl der Grundschüler seit der Einführung des freien Grundschulunterrichts 1995 von 1,9 Millionen auf 3,4 Millionen. Damals gingen nur die Hälfte der Kinder im schulfähigen Alter in die Schule, heute sind es 80%. Der Kampf für eine bessere Qualität an den Grundschulen geht weiter. Ein Hauptproblem in den Dorfschulen sind die Klassengrößen von mehr als 80 Kindern.
Es besteht ein großer Mangel an Lehrern in Malawi. In den letzten 10 Jahren wurden viele Lehrer ohne richtige Ausbildung eingestellt und viele pensionierte Lehrer wurden reaktiviert, um die Situation zu verbessern. Trotz dieser Anstrengungen ist der Mangel an Lehrern 2006 größer als vor fünf Jahren, weil die älteren Lehrer jetzt in Pension gehen.
DAPP Malawi betreibt eine Lehrerausbildungsstätte und produziert Lehrer speziell für den Einsatz in den ländlichen Gebieten, wo der Bedarf am größten ist.

In Mosambik kann die Hälfte der Erwachsenen nicht lesen und schreiben. 66% der Frauen sind Analphabeten. Seit dem Ende des Krieges 1993 hat Mosambik eine Menge Anstrengungen für den Grundschulunterricht unternommen. Jetzt gehen 80% der Kinder 5 Jahre lang zur Schule, während 30% weitermachen bis zur 6. oder 7. Klasse. Die durchschnittliche Klassengröße beträgt 74 Kinder, in den ländlichen Gebieten sind es noch mehr. Mosambik hat noch zu wenige Klassenzimmer, Schulmöbel und Schulbücher, aber auch in dieser Hinsicht hat viel Fortschritt stattgefunden. Zahlreiche der nicht ausgebildeten Lehrer wurde ausgebildet und viele von ihnen nehmen an der landesweiten Kampagne zur Verbesserung der Unterrichtsqualität an den Grundschulen teil.

Mit 9 ADPP Lehrerausbildungsstätten und 3 weiteren im Entstehen unterstützt ADPP Mosambik die Entwicklung des Grundschulunterrichtes in Mosambik. Bis 2006 wurden 3.000 Lehrer für die Dorfschulen ausgebildet.