Projektart Kinderhilfe Child Aid im Kampf gegen die Armut Child Aid ist, kurz gesagt, eine Möglichkeit für die Menschen, sich im Kampf gegen die Armut zusammenzuschliessen. Child Aid erlaubt es vielen Menschen, an diesem Kampf teilzunehmen, einem Kampf, den wir nicht gewinnen werden, wenn wir die erschreckende Ungerechtigkeit in der heutigen Welt zum Maßstab nehmen. Aber mit dem Hintergrund, dass mehr als 10 Millionen Kinder jährlich vor dem Erreichen des 5. Lebensjahres sterben, von denen die meisten gerettet werden könnten, ist der Kampf gegen die Armut nötiger denn je. Wir müssen den Kampf gegen die Armut als einen sich lang hinziehenden Kampf betrachten. Dabei macht es nichts, ob der letztendliche Sieg in Sicht ist oder nicht, wir müssen weitermachen, denn jeder Sieg ist wichtig, ob groß, ob klein. Im Kampf gegen die Armut verlierst du an einem Tag manchmal das, was du am Tag zuvor gewonnen hast. Dann beginnst du von vorn. Zu den armen Ländern zu gehören, ist Teil des globalen Systems von Ungerechtigkeit, und es bedarf viel mehr als nur Child Aid, um dies zu ändern. Child Aid erzielt täglich neue Siege: Ein neues Bohrloch und eine Pumpe werden eingeweiht und so wird die Versorgung mit sauberem Trinkwasser gesichert. Eine Schule bietet den Kindern ein abwechslungsreiches Essen. Eine Familie erhält ein kleines Darlehen und kann mit der Anpflanzung beginnen. Ein Kurs für Frauen über Hygiene wird abgehalten. Eine neue Latrine wird eingeweiht. Fünf weitere Mädchen können die Schule besuchen. Die Liste ist lang und voller Leben. Child Aid organisiert sich um folgende Linien: 1. Stärkung des Familieneinkommens 2. Gesundheit 3. Vorschulen 4. Stärkung der Position der Kinder in der sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Landschaft der Gesellschaft 5. Waisenkinder 6. Bildung 7. Gebietsentwicklung 8. Umwelt Und zwei weitere Linien nach Wahl der einzelnen Projekte. Child Aid arbeitet mit Kindern, Familien und Gemeinden zusammen, um die Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Familien zu verbessern und dafür zu sorgen, dass die Kinder sich bestmöglich entwickeln können. Child Aid leistet Aktivitäten innerhalb dieser 10 Linien und durch das Organisieren der Menschen erwirtschaftet Child Aid einen Überschuss, sowohl materiell als auch menschlich. Durch diesen Überschuss wird der Wechsel zum Guten möglich. Im Rahmen dieser 10 Linien von Child Aid nutzen die Projekte in den verschiedenen Ländern die Möglichkeiten, die sich dort bieten. Sie nutzen Kooperationen mit anderen Organisationen und Regierungsprogrammen sowie die Zusammenarbeit mit individuellen Helfern, die Kinder fördern wollen. Die Bemühungen von Child Aid sind vielfältig, unterschiedlich im Charakter und sie bestärken darin, weiter zu machen, wieder und wieder. Mit einer langen Liste von Aktivitäten, die im einzelnen scheinbar nicht viel bewirken, aber in ihrer Summe Fortschritt und Möglichkeiten für die betoffenen Menschen bedeuten. Diese Aktivitäten bringen einen Wechsel durch das, was sie ermöglichen, und zum Schluss kommen auch noch die positiven Auswirkungen, die diese Aktivitäten auf die Menschen selbst haben. Menschen, die von diesen Aktivitäten profitieren, befinden sich in einem Prozess, wo sie lernen, sich nach ihren Sitten zu organisieren, in Absprache mit anderen und in Zusammenarbeit mit mehreren Seiten. Sie lernen anzupacken und so Änderungen zu ermöglichen. Unzählige Komitees treffen sich regelmäßig, wo sie die nächsten Schritte besprechen, diskutieren und Lösungen für anstehende Probleme finden. Sie treffen Entscheidungen über die Zukunft ihrer laufenden Programme. Sie leiten Aktionen, die in ihrem Interesse sind und kombinieren sie mit anderen Aktivitäten. Manchmal schlagen sie fehl und es funktioniert nicht, dann ist es die Aufgabe des Child Aid Projekts, es noch einmal zu probieren, sich neu zu sammeln und weiter zu machen, solange, bis es wieder funktioniert. Menschen, die sich nie vorstellen konnten, ein Teil des offiziellen Lebens zu sein, haben gelernt, sich selbst zu organisieren, sie leiten Treffen, sie reden und hören anderen zu. Sie machen Dinge möglich, indem sie sie selbst initiieren und auch durchführen. Dieses sind die wirklichen Qualitäten eines demokratischen Prozesses, in dem diejenigen, die Sachen getan haben wollen, sich zusammenfinden und sie tun. Und was hat das alles mit den Kindern zu tun? Als erstes sind die Kinder voll integriert, wenn wir von Menschen reden: in den Komitees, die sich mit ihrer Erziehung befassen, als Trainer ihrer Gleichaltrigen, als Aktivisten in vielen verschiedenen Angelegenheiten. Als nächstes werden die Eltern und Großeltern der Kinder dazu verpflichtet, die Lebensbedingungen für die Familien zu verbessern und somit auch die Lebensbedingungen der Kinder. Jedes Child Aid Projekt findet seine eigenen Wege. Im Child Aid Projekt in der südlichen Provinz von Sambia ist die Dorfschule das Zentrum der Aktivitäten. Hier treffen sich die Menschen, von hier gehen die Initiativen aus und hier vermischen sich Kinder, Erwachsene, Lehrer, Eltern und Farmer in verschiedenen Gruppen, weil sie involviert sind in Kleinstdarlehen und Unterricht zu Themen wie grundlegende Gesundheit und Hygiene, Kampagnen gegen HIV/AIDS, Baumpflanzaktionen usw. Das Child Aid Projekt Nhamatanda in Mosambik hat das Community Care Committee zum Mittelpunkt. Dies ist eine Gruppe von Menschen in jeder Stadt, die sich um die Waisen kümmert. Durch diese Anstrengung organisieren sich mehr und mehr Menschen, die sich um alle Kinder kümmern. Dadurch ergeben sich eine gesicherte Lebensmittelversorgung, Gesundheit und Hygiene und ein gesichertes Einkommen im weitesten Sinne. Das Child Aid Projekt in Kukwanisa in Simbabwe hat seinen Mittelpunkt bei verschiedenen Herstellungsbetrieben und das Überleben dieser Gemeinde wird durch die Betriebe gesichert. In Indien wurde das Child Aid Konzept umgewandelt in Community Development Programmes (Gemeindeentwicklungsprogamme). Diese Organisation wurde eigens gegründet, um Chancen und neue Möglichkeiten wahr zu nehmen. Sie erreicht Kinder, Schulen, Frauen, Farmer, andere Organisationen, Behörden und jeden, der daran teilhaben will, die Lebensbedingungen für Menschen und speziell Kinder zu verbessern. In den folgenden Abschnitten werden einige Beispiele von Child Aid Projekten und ihren weitgefächerten Aktivitäten präsentiert. Child Aid and Enviroment in der südlichen Provinz von Sambia ist das größte Child Aid Projekt bei Humana People to People. Es arbeitet in 8 Distrikten in dieser Provinz, es erreicht 35.000 Familien, 145 Dorfschulen und Tausende von Kindern sowie deren Eltern und Verwandte. Die Provinz charakterisiert eine schwache Infrastruktur, und eine kleine Anzahl von Farmen, auf kargem Boden. Eine schwere Bürde für die Entwicklung, in Zeiten der Waldrodung und der Bodenerrosion. Das Programm wird rund um die Schulen organisiert. An der Schule finden die Treffen statt, von hier aus werden Informationen verbreitet und gute Beispiele bekannt gemacht, und hier wird den Menschen das Rüstzeug in die Hand gegeben, um Agenten der Veränderung zu werden. An jeder Schule gibt es eine Grundschule, einen Jugendclub und vier Gemeindekomitees. Jedes Dorf hat sein koordinierendes Dorfaktionskomitee, das am besten übersehen und planen kann, wie man die vorhandenen Ressourcen kombiniert und einsetzt. Traditionell richtet dieses Projekt sein Augenmerk auf die landwirtschaftliche Entwicklung, auf den Schutz der Umwelt, auf Gesundheit und Hygiene. Bei der Landwirtschaft richtet sich das Interesse des Projektes auf schonende Anbaumethoden, preisgünstige Bewässerung, nachhaltigen Gartenbau, Maßnahmen gegen die Bodenerosion und Weiterentwicklung von günstigen Pumpen. Hier sind einige Ergebnisse aus dem Jahr 2005: 50 Brunnen wurden fertiggestellt und mit Seilzügen ausgestattet; 200 Latrinen mit anschließender Verkompostierung wurden erstellt; Erweiterung auf 100 Demonstrationsfarmen; Einführung zahlreicher sog. Feldtage an denen über die nachhaltigen Methoden der Landwirtschaft berichtet wird; Kampagnen zur Anwendung von "contour bounds" und Vertiver Gras, um der Bodenerosion vorzubeugen, zur Anwendung von Kalkdünger und Diversifikation der Feldfrüchte, um einen besseren und günstigeren Ertrag zu erhalten. Mehr als 2000 Farmer erhielten in den Jahren 2004-2006 ein Darlehen; 40.000 Bäume wurden angepflanzt und 38.000 Setzlinge erzeugt. Unterstützung von modernen Gartenbaumethoden; die Produktion von Kompost; Wiederherstellen des Ackerbodens und ständig wechselnde Feldfrüchte; Einführung besserer Kochmethoden, das heißt beim Kochen den Nährwert der Pflanzen zu behalten; Anpflanzung von Jatropha Bäumen als Lebensraumsicherung und später zur Produktion von Biodiesel; Anpflanzung mit natürlichen Pestiziden wie Neem und Tephrosia. Die Verbreitung von feuerholzsparenden Öfen wird fortgeführt. Inzwischen haben rund die Hälfte der in der Region bestehenden Haushalte einen feuersholzsparenden Ofen. Es ist noch ein langer Weg, aber schon jetzt werden eine Menge Bäume davor bewahrt, gefällt und zu Holzkohle verarbeitet zu werden. 145 Schulen beteiligen sich an der Umwelterhaltung und den Baumpflanzaktionen, so lernt die nächste Generation, die Umwelt zu schützen und zur gleichen Zeit verbessern sie ihre Lebensbedingungen. Armut ist hart für die Menschen, aber auch für deren Umwelt. HIV/AIDS ist eines der Hauptprobleme im Gesundheitswesen in der betreuten Region, viele der Aktivitäten drehen sich deshalb darum. Child Aid and Enviroment Southern Province hat 873 Menschen zu Anwälten für ein positives Leben ausgebildet. Es handelt sich dabei um HIV-positive Menschen, die in einem Kurs zusammengefasst wurden und dort lernten, trotz HIV ein positives Leben zu führen. Es wurden 80 Menschen ausgebildet, diese Kurse zu leiten. Das Projekt setzt sich ausserdem dafür ein, die Ansteckung der Kinder mit dem HIV-Virus durch ihre Mütter zu verhindern. Das Projekt bildet in der Regel Hebammen dafür aus, denn in den ländlichen Gebieten sie sind oft die einzigen Helfer, die bei der Geburt eines Kindes dabei sind. Über einen langen Zeitraum kämpft das Projekt an vorderster Front für die Verbesserung der Hygiene. Im Mittelpunkt stehen dabei die Kinder. Sie werden in der Schule unterwiesen, wie sie in der Schule und zu Hause hygienische Zustände herstellen können. 145 Schulen mit 65.000 Kindern nehmen an diesem Trainingsprogramm teil. In 229 Schulen wurden Latrinen gebaut und 48 Handwaschtanks wurden aufgestellt. Mehr als 2.300 Latrinen wurden mit Hilfe der Bevölkerung gebaut. Im Jahr 2006 hat das Projekt seine Arbeit fortgesetzt und im Laufe des Jahres hat eine Restrukturierung auf 5 individuelle Projekte stattgefunden. Dies sind einige, aber nicht alle Ergebnisse, die Child Aid Projekte im Jahr 2005 erreicht haben. |
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