Projektbesuch beim Projekt gegen Tuberkulose in Makoni

Die Tuberkulose gehört zu den 10 häufigsten Todesursachen weltweit. Ein Drittel der Menschheit ist infiziert, zum Ausbruch kommt es aber meist erst bei einer Schwächung des Immunsystems, z.B. wegen HIV. In Simbabwe sterben mehr Menschen an Tuberkulose als an HIV oder Malaria. Makoni ist einer der 14 Distrikte mit der höchsten Rate an Neuinfektionen (WFP 2016).

Hier Joseph Kondohwe, einer der vier DAPP Außendienstmitarbeiter (Field Officer), von denen jede/r zehn lokale Freiwillige mobilisiert. Er war früher Field Officer im TCE Programm gegen HIV/AIDS, auch er bringt also viel Erfahrung in das Projekt mit ein. Er ist gut darin, Menschen zu überzeugen, das merkt man sofort. Sein Hut trägt die Aufschrift "get tested early for HIV & TB, get treated early" - Lass dich frühzeitig testen auf HIV und TB, lass dich frühzeitig behandeln.

Der Name dieses neuen Projekts ist TC-TB Makoni 2017. Die Abkürzung steht für Total Control of Tuberculosis. Es ist ein integriertes HIV und TB Projekt. Die Laufzeit ist 01.01.-31.12.2017, wobei DAPP Zimbabwe schon jetzt 1-2 Nachfolgeprojekte empfiehlt, um optimale Wirkung zu erreichen.

Wir - das sind Katharina Feldmann, Henning Mörch und Julia Breidenstein von HUMANA Organisationen in Deutschland und Österreich - besuchten am 28. Juli 2017 3 Standorte des Projekts: das Projektbüro, das Distriktskrankenhaus und eine Klinik. Letztere werden vom öffentlichen Gesundheitssystem betrieben und sind wichtige Partner des Projekts. Auf dem Foto sind wir im Gespräch mit zentralen Personen des Projekts im Gebiet der Mufusire Klinik.

Projektleiterin ist Majecha Ruzvidzo, eine starke Frau und erfahrene Projektleiterin - zuletzt war sie zuständig für das inzwischen beendete DAPP Projekt HOPE Harare.
Bis Ende des Jahres will das Projekt 10.000 Haushalte besuchen und so rund 50.000 Menschen erreichen. Wer Tuberkulose-ähnliche Symptome hat, kann auf der Stelle eine Speichelprobe abgeben, die transportiert und untersucht wird, ohne dass der Betroffene dafür auf Reisen gehen muss. Auch das Ergebnis wird dem Betroffenen zu Hause übermittelt, es folgen Beratung und Information - nicht nur des Betroffenen, sondern auch der Angehörigen und Nachbarn, um Stigmatisierung zu vermeiden.

Rechts einer der lokalen Freiwilligen des Projekts, Patrick Muberekwa, in der Mitte der lokale Berater Luckson Albeto, links Flora Musariri, die als erste Person durch das Projekt als Tuberkulose-Erkrankte identifiziert wurde. Sie erhält jetzt Behandlung, das heißt sie muss regelmäßig Medikamente nehmen um geheilt zu werden. Die Behandlung ist unangenehm, deshalb werden Trios gebildet, also Dreiergruppen, die die Medikamenteneinnahme überwachen und schriftlich festhalten, was den Behandlungserfolg erhöht. Alle drei waren extra gekommen, um uns über die Fortschritte des Projekts zu berichten.

Der Distriktskoordinator für Tuberkulose (vom öffentlichen Gesundheitssystem) berichtet uns über den Stand der Dinge. Er schätzt den Nutzen des Projekts als sehr hoch ein und hat an den Schulungen der Mitarbeiter und Freiwilligen des Projekts mitgewirkt.

Der simbabwische Händedruck besteht aus einer Abfolge von Hand- und Daumendrücken, die nicht ganz leicht zu lernen ist.